Reinholdshain ist ein einseitiges Reihendorf mit Waldhufen, allerdings sind von den Waldstücken nur noch geringe Reste vorhanden. Dazu gehört ein Teil des zwischen dem Ort und Reinhardtsgrimma sich hinstreckenden "Fichtichts", das nach dem Flurnamenverzeichnis für Reinholdshain die Namen Vorderes, Mittel- und Hinteres Birkigt trägt. Es blieb als Busch und Wald erhalten, weil sein Sandsteinuntergrund für Feldanbau wenig geeignet ist. Von den Gütern auf dem rechten Uferrande des Dorfbaches erstrecken sich die Hufen in östlicher Richtung, biegen aber an der Reinhardtsgrimmaer Straße nach Süden um - in den oberhalb der Quelle des Dorfbaches liegenden Raum hinein -, so dass eine Radialstreifenanlage entsteht. Der breite Flurstreifen südlich der Reinhardtsgrimmaer Straße gehört zum früheren Erbgericht. Auf alten Karten umfasst die Dorfflur im Norden auch einen Teil mit 5 Gütern von Reinberg.
In dem Bestreben, seine Besitzungen zu vergrößern, fasste Kurfürst August auch in Reinholdshain Fuß. Obwohl erst 1563 ein Gesetz erlassen worden war, wonach Adligen verboten wurde, ihre Rittergüter durch Bauernbesitz zu vergrößern, scheute er selbst sechs Jahre später nicht vor dem Bauernlegen zurück. Er kaufte in zahlreichen Dörfern Bauerngüter auf und schlug sie zu seinen Vorwerken. Darunter befanden sich auch 9 Hufen in Oberhäslich "vnd zum theil in Ringelshain.
Der Dorfbach war noch bis zum Jahre 1930 für die kirchliche Zugehörigkeit eine Grenzlinie. Die Bauern der rechten Seite pfarrten zur Kirche in Reinhardtsgrimma, die der linken zu Dippoldiswalde.
Das nördlich der Straße Reinhardtsgrimma-Dippoldiswalde angelegte Vierseitengut bildete ein Vorwerk. Sein Besitz bestand aus Kurzstreifen und blockartigen Feldern und Wiesen. Es fällt durch sein Krüppelwalmdach auf. Eiserne Tore, Türen, Gartenpförtchen und Fenstergitter sind wohl erst in diesem Jahrhundert hinzugekommen. Der Schlußstein zeigt einen Sämann. Mächtige Linden stehen vor dem Gut. Die anderen Bauerngüter sind vorwiegend Drei- und Vierseithöfe. Die meisten besitzen massiven Unterbau mit aufgesetztem Fachwerk, doch gibt es auch Gutshäuser aus massivem Steinbau. Als Baumaterial konnte Pläner aus der weiteren Umgebung verwendet werden. Die Satteldächer sind meist mit Ziegeln, einige auch mit Schiefer gedeckt Hoftore in Mauern, andere mit Säulen und Kugeln, schließen Gehöfte ab, und große Bäume beschirmen den Besitz. Das Erbgericht, ein Vierseithof an der Straße nach Reinhardtsgrimma, trägt einen Dachreiter mit Uhr. Die Wetterfahne verkündet den 1843 erfolgten Neubau des Wohngebäudes.
Gegenüber dem Gasthof, an der Dreiteilung der Hauptstraße, steht die Schmiede, deren Konzession 1758 erteilt wurde. Daneben ragt ein 1,5 m hohes Steinkreuz in lateinischer Form aus Sandstein auf.
Mehrere Wasserläufe vereinigen sich zum Dorfbach, der im Unterdorf von links noch einen Nebenbach aufnimmt. Er fließt nach Norden weiter durch zwei große Teiche am Nordostrande der Dippoldiswalder Heide und dann durch Oelsa in die Weißeritz. Deshalb trägt er im ganzen den Namen Oelsa-Bach. 1625 heißt es von ihm für Reinholdshain, dass "ein jeder Nachbar einen tümpell zur Wässerung der Gräserey dienlichen und etwa wegen Feuersnot vor seinem hofe von alters her erbauet liegend hat". Mit dieser Bemerkung sollte offenbar eine besondere, sonst nicht übliche Eigenart in diesem Dorfe gekennzeichnet werden darauf gehen also die zahlreichen großen und kleinen Teiche im Dorf zurück.